Open School Server

Als 2003 unsere Schule zwei neue Computerfachräume erhielt und in diesem Zusammenhang auch die Infrastruktur für eine Vernetzung geschaffen wurde, sah ich mich erst einmal mit zwei Problemen konfrontiert. Das erste war die Einrichtung eines Domain-Servers.

Vorerfahrungen mit Windows NT 4.0 Server waren vorhanden, aber die Zahl der Clients war wesentlich größer (und sollte ja noch ausgebaut werden) und damit überstiegen die Lizenzkosten den vorgesehen Rahmen bei Weitem. Also war ich gezwungen, mich mit Linux auseinander zu setzen. Ich installierte eine Suse-Variante und orientierte mich an Modellen, die damals vor allem von österreichischen Schulen, später auch vom Land Baden-Würtemberg, vorgestellt wurden. Die wichtigsten Dienste ans Laufen zu bekommen, gelang nach und nach. Unbefriedigend blieben zunächst die Lösungen für die KollegInnen: wie wurde das Internet freigegeben, wie gesperrt? Wie erlaube ich den Zugriff auf den Drucker, wie verwehre ich ihn? Wie verteile ich Dateien an die Schüler? Wie finden die Schülerarbeiten den Weg zu mir?

Im Jahre 2004 wohnte ich dann einem Vortrag von Peter Varkoly, damals noch in der Softwareentwicklung bei Suse, der in den gewerblichen Schulen seinen Schulserver OSS auf Basis des Suse Enterprise Servers vorstellte. Der Vortrag überzeugte mich, ein weiteres Argument waren die vergleichsweise geringen Kosten und der Support. Alsbald lief auf unserem Server als Betriebssystem der OSS. In den ersten Jahren gab es viele Kinderkrankheiten zu korrigieren. Aber der Support, meist per Mail und Fernwartung, war gut. Probleme wurden immer in kurzer Zeit ausgeräumt (dabei half auch das Forum der Kollegen, die mit dem OSS arbeiteten) und Vorschläge wurden, zumindest wenn sich herausstellte, das sie allgemein von Interesse waren, geprüft und oft auch umgesetzt.

Das ist bis heute so geblieben, der Funktionsumfang des Servers ist aber bei Weitem größer geworden. Außerdem ist er nicht mehr ein Projekt von Suse, da Herr Varkoly nach der Übernahme Suse's durch Novell in der Extis GmbH einen neuen Partner fand.

Die folgende Beschreibung wurde aus der Firmenwebseite entnommen:

Der OSS zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:

ossmoduleDer Zentrale Server für Schulen
Der Open School Server ist ein einfacher, flexibler und hoch skalierbarer Server - die Basis für eine moderne IT-Infrastruktur in der Schule. Seit über 10 Jahren wird er in intensiver Zusammenarbeit mit Vertretern aller Schultypen ständig weiterentwickelt und liefert damit eine stabile Lösung wie Sie Praktiker in der Schule benötigen: bedarfsgerechte Funktionen für den Schulalltag, angepasst an die ständig neuen Herausforderungen eines modernen Unterrichts.

Die Basis: ein Enterprise Server
Die Grundlage des Open School Servers bildet ein Linux Enterprise Server, erweitert und angepasst um die speziellen Ansprüche des Schulbetriebs zu erfüllen. Das garantiert Ihnen langfristigen und professionellen Support.

Zentrale Dienste
Als Basis Ihrer IT-Infrastruktur bietet der OSS alle notwendigen Dienste zum Betrieb Ihres Netzwerks: DHCP-Server, Nameserver, zentraler Verzeichnisdienst (LDAP), Datei- und Druckserver, Webserver und Mailserver. Das flexible Netzwerkkonzept erlaubt dabei den Betrieb als Server für die ganze Schule genau so wie die Integration in bestehende Strukturen.

Benutzerverwaltung
Schüler und Lehrkräfte können Sie von Ihrer Schulverwaltungssoftware einfach übernehmen. Eine Versetzung der Schüler zum Jahreswechsel erfolgt dabei automatisch.
In geringem Umfang können Lehrkräfte zur Entlastung der Administratoren Ihre eigenen Schüler verwalten oder eigene Arbeitsgruppen erstellen.

Arbeitsgruppen
Neben Ihren Schulklassen können Sie beliebig viele Arbeitsgruppen anlegen. Jede Gruppe erhält ein eigenes Tauschverzeichnis und eine eigene E-Mailadresse. Für kurzzeitige Veranstaltungen können Sie über einen Assistenten schnell Gastzugänge mit vorgegebener Lebenszeit einrichten.

Klausuren
Ein eigener Assistent führt Sie durch Klausuren, vom Anmelden über eigene Konten, über das Sperren des Netzes bis zum Verteilen und Einsammeln von Dateien.

Verzeichnisfreigaben und WebDAV
Der Open School Server bietet verschiedene Verzeichnisse für den Schulbetrieb an: persönliche, klassenweite oder öffentliche Verzeichnisse, für Lehrkräfte oder spezielle Arbeitsgruppen.
Sie können auf diese Verzeichnisse mit allen gängigen Geräten zugreifen: Windows PCs über Domainenaufnahme, Windows, Mac und Linux Clients über Samba-Freigaben, Tablets und Smartphones über WebDAV. Dabei können Sie über Quotas einfach steuern, wer wieviel Ihres Plattenplatzes verwenden darf.

Drucker und Druckkosten
Steuern Sie über den Open School Server wer, wann, wieviel auf welchem Drucker ausgeben darf. Die integrierte Druckkostenabrechnung erlaubt Ihnen eine einfache Rechnungsstellung.
Ihren Windows-Clients lassen Sie bei Bedarf raumweise automatisch Drucker zuweisen.

Klassenzimmerkontrolle
Über den OSS Clax Monitor für Windows sehen Sie, wer an welchem PC angemeldet ist, können diese PCs sperren, freigeben und neu starten oder über einen Screenshot prüfen, was dort gerade gemacht wird.

WLAN-Zugänge
Die optionale Erweiterung OSS-Radius erlaubt Ihnen die WLAN-Zugänge über Enterprise-Access-Points abzusichern, so können sich berechtigte Benutzer und Geräte direkt über Ihr persönliches Passwort im WLAN einbuchen.

IPad und Co.
Moderne Endgeräte wie Tablets und IPads können Sie in den Schulalltag integrieren: nehmen Sie diese im Netz auf, erlauben Sie über WebDAV-Freigaben das Laden und Speichern von Daten auf dem Server, steuern Sie über OSS-Radius die Zugriffe und schalten Sie einzelne Drucker für das direkte Drucken vom IPad frei.

Komfortable Bedienung
Die Bedienung und Administration des Open School Servers erfolgt mittels Browser von jedem PC der Schule. Die meisten Funktionen können Sie so auch von zu Hause erreichen. Dabei präsentiert der OSS alle Funktionen abhängig von den Benutzerrechten und den unterschiedlichen IT-Kenntnissen.

Jugendmedienschutz
Über vordefinierte, regelmäßig aktualisierte oder eigene Filterlisten steuern Sie den Zugriff auf das Internet, getrennt nach Benutzergruppen. Für den Unterricht können Sie zudem „Positivlisten“ erstellen, die Sie je nach Bedarf für einen Klassenraum aktivieren können - so können Sie Schüler gezielt führen oder ihnen kontrollierten Zugriff auf bedenkliche Seiten gewähren. Dabei können die Zugriffe protokolliert werden und stehen berechtigten Mitarbeitern für Auswertungen zur Verfügung.

Sicherheit
Die integrierte Firewall schützt Ihr Schulnetz vor unberechtigten Zugriffen von außen und unkontrolliertem Datenverkehr nach außen.
Sie bestimmen dabei selbst, welche Zugriffe in welchen Bereichen Ihres Netzes erlaubt sind.
Der integrierte Virenscanner überprüft automatisch eingehende E-Mails und regelmässig die öffentlichen Verzeichnisse. Sie können jederzeit Einsicht in die Ergebnisse dieser Prüfung nehmen.

Softwareverteilung
Die Verwaltung Ihrer Windows-Clients ist mit dem Open School Server ganz einfach. Mit der integrierten Imaging Lösung klonen Sie PCs.  Mit dem neuen Softwarerepository installieren Sie gezielt Software nach. Dafür müssen Sie meist nicht mal an den PC selbst. Und im Fall der Fälle reicht ein Klick auf „Wiederherstellen“ und Ihr PC läuft wieder.

Einfache Installation
Obwohl Sie einen vollwertigen Linux-Server erhalten, ist die Installation in wenigen Schritten ohne Vorkenntnisse durchgeführt: Sie geben Ihre Schuldaten ein, wählen eine Netzwerkkonfiguration, ein Administrator-Passwort und welche Komponenten Sie installieren möchten. Danach legen Sie die Räume an, ordnen PCs zu und importieren Ihre Schüler und Lehrkräfte. Fertig!

Soweit die Beschreibung der Software.

Das zweite Problem hatte mit der Hardware zu tun. Aufgrund der Entfernungen zwischen den Computerräumen und dem Serverraum wurde auch Glasfaserkabel verwendet. Bei der Erstinstallation des Netzes war das noch kein Problem: Im entfernten Computerraum wurde ein Switch installiert, der neben den benötigten Ethernet-Ports für die PC's auch über 2 Glasfaserports verfügte. Die Kabel des anderen PC-Raumes liefen direkt auf ein Patchpanel im Serverschrank und auch hier wurde ein Switch mit zwei Glasfaserports eingebaut. Wenig später aber mußten weitere Räume angeschlossen werden, ebenfalls durch Glasfaser-Kabel. Switches mit so vielen Glasfaserports, wie wir benötigten, sind aber teuer (damals etwa 1000€ pro Port) und wir brauchten 10-12 Ports. Unser Schuletat gab das nicht her. Die Lösung hieß Ebay+Förderverein. Wir erwarben die Switches gebraucht bei Ebay, wo sie für wenige 100€ zu erwerben waren, da sich Privatanwender dafür nicht interessierten. Der Förderverein musste einspringen, da die Stadt keine gebrauchte Ware kaufen wollte.